Auf den Hund gekommen

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Ein außergewöhnlicher Fall:

Es war einmal vor langer langer Zeit in einer weit weit entfernten anderen Zeit, als es manchmal sogar noch schneite und Abstand kein Thema war.

Einer der wenigen hauptberuflichen Hundeschlittenführer in Deutschland verdiente seines und das tägliche Brot seiner Hunde, indem er Touristen mit seinem Hundeschlitten durch Parks kutschierte.

Eines Tages, der Muscher war mit einer Kunden im Park unterwegs, stürzte sich ein Dackel auf seine Meute. Er stürmte aus einem Busch am Wegesrand mitten unter die zwölf Schlittenhunde. Diese wahren nicht nur zahlenmäßig mehr, sondern sogar der kleinste unter ihnen wog mehr als das Vierfache des verwegenen Dackels.

Hinzu kam, dass nicht nur der Dackel mit Adrenalin überladen war, sondern auch die Schlittenhunde sich auf ihre Arbeit konzentrierten und die Störung deswegen zu Aggressionen führte.

Insbesondere Meutehunde haben eine stark ausgeprägte Hierarchie. Ein externer, der Meute unbekannter Dackel hat da sicherlich nicht mitzumischen.

In dem Moment trat der Dackelbesitzer hinzu. Dieser war sichtlich schockiert. Dies nicht nur, weil sein Dackel gerade von zwölf grau-weißen Bestien zerlegt zu werden schien, sondern auch und vor Allem, weil man einen Hundeschlitten natürlich nicht erwarten konnte.

Ein Glück reagierte der Muscher jedoch unmittelbar. Er rief seine Hunde zur Ordnung, sprang zwischen sie hinein, griff sich den marodierenden Dackel und drückte diesen seinem Herrchen in den Arm.

Damit fing die Geschichte aber eigentlich erst an. Denn der Dackel war so aufgeregt, dass er seinem Herrchen postwendend in die Wange biss. Dieser, von der Unschuld und fehlender Handlungseinsicht seines Dackels überzeugt, zeigte den Muscher wegen fahrlässiger Körperverletzung an.

§ 229 StGB sagt: Wer durch Fahrlässigkeit die Körperverletzung einer anderen Person verursacht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder Geldstrafe bestraft.

Der Richter, sichtlich amüsiert, stellte das Verfahren ein.

Die Handlung des Dackels sei dem Muscher nicht zuzurechnen, er sei für das, was der Dackel verursachte, ob den Tumult in der Hundemeute oder den Wangenbiss nicht verantwortlich.

de_DEDeutsch